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Das magische Dreigestirn

Salomon Sulzer | Wien
Komponisten Louis Lewandowski | Berlin
Samuel Naumburg | Paris

Louis Lewandowski Festival 2012

Einführung

Die Synagogalmusik erlebte im 19. Jahrhundert eine Blütezeit, insbesondere durch das Wirken herausragender Komponisten wie Salomon Sulzer, Louis Lewandowski und Samuel Naumburg. Diese drei Musiker prägten die jüdische Liturgie tiefgreifend und hinterließen ein musikalisches Erbe, das bis heute von großer Bedeutung ist.

Salomon Sulzer: Der Pionier aus Wien

Salomon Sulzer (1804-1890) gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der Synagogalmusik. Als Kantor der Wiener Synagoge modernisierte er die jüdische Liturgie und führte den Stil der klassischen Musik in den Gottesdienst ein. Sein Hauptwerk, „Schir Zion“, eine Sammlung liturgischer Gesänge, wurde zur Grundlage für viele nachfolgende Generationen. Sulzers Kompositionen vereinten traditionelle jüdische Melodien mit der Harmonie westlicher Kunstmusik, was die Synagogalmusik in eine neue Ära führte.

Louis Lewandowski: Der Meister aus Berlin

Louis Lewandowski (1821-1894) war eine zentrale Figur der jüdischen Musik in Berlin. Er komponierte zahlreiche Werke für den Synagogalgebrauch, darunter die berühmte „Kol Rinnah u-Tefillah“. Lewandowski revolutionierte die Synagogalmusik, indem er Chor- und Orgelmusik integrierte, was eine neue Klangdimension in den jüdischen Gottesdienst brachte. Seine Werke wurden nicht nur in Berlin, sondern weltweit übernommen und sind bis heute fester Bestandteil vieler jüdischer Gemeinden.

Samuel Naumburg: Der Bewahrer der Tradition in Paris

Samuel Naumburg (1815-1880) war Kantor und Komponist in Paris und spielte eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung und Weiterentwicklung der traditionellen jüdischen Musik. Naumburg war besonders darum bemüht, die Authentizität der alten jüdischen Melodien zu bewahren, während er gleichzeitig den musikalischen Anforderungen der damaligen Zeit gerecht wurde. Seine Sammlungen, wie „Zemirot Yisrael“, setzten Maßstäbe für die liturgische Musik und beeinflussten Synagogenmusik in Frankreich und darüber hinaus.

Das magische Dreigestirn

Die Komponisten Salomon Sulzer, Louis Lewandowski und Samuel Naumburg leisteten unschätzbare Beiträge zur Synagogalmusik. Durch ihre Werke schufen sie eine Verbindung zwischen traditioneller jüdischer Liturgie und den musikalischen Strömungen ihrer Zeit. Ihr Einfluss erstreckt sich bis in die Gegenwart, und ihre Musik bleibt ein integraler Bestandteil jüdischer Gottesdienste weltweit.

Die Künstler 2012

Im 14. Jahr des Louis Lewandowski-Festivals, wird zum ersten Mal ausschließlich Musik orientalischer Juden zu hören sein, deren Melodien, Tonarten und die Auswahl der Instrumente sehr von der Musikkultur ihrer arabischen Herkunftsländer im Nahen Osten und Nordafrika geprägt sind.
Le Chant Sacré ist ein Männerchor von zirka zwanzig Sängern. Das Repertoire konzentriert sich auf die jüdisch-aschkenasische Liturgie (zentrale europäische und deutsch-jüdische Tradition) vorgetragen sowohl auf Hebräisch als auch Jiddisch. Der Chordirektor, Maestro Roï Azulai ist ausgebildeter Dirigent und Absolvent der Jerusalem Academy of Music and Dance.
Der Ramatayim Men's Choir wurde 1995 von vier Enthusiasten gegründet. Er besteht heute aus 40 Sängern, Mitglieder, die in Israel geboren wurden sowie Immigranten aus vier Kontinenten.
Das Ensemble Choral Copernic ist ein Chor, der im Jahr 2004 gegründet wurde. Er besteht aus 25 passionierten Sängerinnen und Sängern. Der Chor gehört - unter dem Dach der Union Libérale Israélite de France (ULIF) - zur Gemeinde der Synagoge in der Pariser Rue Copernic.
Der Chor ist stolz auf sein Repertoire, welches ein breites Spektrum an Chorstücken von ernster Liturgie bis zu israelischen Volksliedern aber auch Stücken in mehreren anderen Sprachen als Hebräisch, abbildet.
Der Yakar-Chor wurde 2005 durch Nurith Cohn gegründet. Er besteht aus 26 jüdisch-orthodoxen Sängerinnen und Sängern. Das Repertoire reicht von liturgischer Musik mit Schwerpunkt Lewandowski bis hin zu modernen Interpretationen traditioneller und israelischer Kompositionen.

Impressionen 2012