Jüdische Renaissance und Barock
Louis Lewandowski Festival 2016
Das Louis Lewandowski Festival: Ein kulturelles Highlight in Berlin
Das Louis Lewandowski Festival hat sich in den letzten fünf Jahren zu einer festen Größe in der Berliner Kulturlandschaft entwickelt. Über eintausend Chorsänger, Solisten und Kantoren aus vier Kontinenten haben an diesem besonderen Event teilgenommen. Das Festival, benannt nach dem deutsch-jüdischen Komponisten Louis Lewandowski, der die Synagogalmusik entscheidend prägte, findet in diesem Jahr vom 15. bis 18. Dezember 2016 in verschiedenen Veranstaltungsorten in Berlin statt. Das diesjährige Festival steht unter einem besonderen Motto, das die jüdische Renaissance und den Barock in der Synagogalmusik beleuchtet.
Jüdische Renaissance und Barock: Ein Blick in die Geschichte
Im Jahr 1622 veröffentlichte der jüdisch-italienische Komponist Salamone Rossi eine Sammlung von sakralen hebräischen Chorwerken. Diese Werke, bekannt als „Gesang des Salomon“, waren die ersten ihrer Art, die trotz ihrer stilistischen Nähe zum Madrigal und zur Motette für den Gebrauch in der Synagoge bestimmt waren. Rossi ebnete den Weg für weitere Komponisten wie Carlo Grossi, Lodovico Saladin, Giuseppe Vita Clave und Christiano Giuseppe Lidarti, die alle zur Entwicklung der Synagogalmusik beitrugen. Das diesjährige Festival widmet sich diesen Pionieren und ihrer bedeutenden Rolle in der Geschichte der jüdischen Musik.
Internationale Chöre und Ensembles
Das Louis Lewandowski Festival präsentiert in diesem Jahr unter dem Motto „Jüdische Renaissance und Barock in der Synagogalmusik“ Chöre und Ensembles aus Südafrika, Deutschland, Großbritannien und der Schweiz. Gastgeber des Festivals ist das Synagogal Ensemble Berlin, das weltweit einzige Ensemble, das die Liturgie von Louis Lewandowski an allen jüdischen Feiertagen sowie am Freitagabend und Schabbatmorgen aufführt. Neben den Werken der diesjährigen Schwerpunktthemen werden alle Chöre auch wieder Kompositionen von Lewandowski in verschiedenen Konzerten in zwei Synagogen sowie in neuen und etablierten Kulturinstitutionen in Berlin und Potsdam präsentieren.
Auftakt und Eröffnungskonzerte
Zwei Pre-Opening-Konzerte stimmen die Besucher in diesem Jahr auf das Festival ein. Am 14. Dezember wird der Leipziger Synagogalchor im Alten Rathaus von Potsdam auftreten. Dieser renommierte Chor hat das Erbe der jüdisch-liturgischen Musik über Jahrzehnte im Osten Deutschlands bewahrt und wird im Januar 2017 mit dem Distinguished Service Award des Obermayer German Jewish History Awards ausgezeichnet. Zeitgleich findet in der Wuhletalkirche in Marzahn-Hellersdorf das Kantorenkonzert statt, bei dem Berliner Kantoren Kollegen und Freunde aus aller Welt empfangen.
Traditioneller Auftakt in der Synagoge Pestalozzistraße
Der öffentliche Auftakt des Festivals findet traditionell am 15. Dezember in der Synagoge Pestalozzistraße in Berlin-Charlottenburg statt. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, werden gemeinsam mit Rabbiner Jonah Sievers und Festivaldirektor Nils Busch-Petersen die Teilnehmer willkommen heißen. Das Eröffnungskonzert wird von dem Ensemble Profeti della Quinta aus Basel gestaltet, das sich auf das Repertoire des 16. und frühen 17. Jahrhunderts spezialisiert hat. Das 2011 mit dem York Early Music Young Artists Competition ausgezeichnete Ensemble hat sich seitdem international einen Namen gemacht und wird das Publikum in Berlin mit seiner Darbietung begeistern.