LOUIS LEWANDOWSKI (1821 – 1894)


Als Sohn eines Synagogendieners wurde Louis (Lazarus) Lewandowski am 3. April 1821 in Wreschen, heute Polen, in ärmliche Verhältnisse hineingeboren

LOUIS LEWANDOWSKI (1821 - 1894)
Bild: Jüdisches Museum Berlin

Er verließ, zu dieser Zeit nicht unüblich, mit 12 Jahren seine Familie, ging nach Berlin und kam in der jüdischen Gemeinde unter. Kantor Ascher Lion erkannte schnell die Musikalität und den schönen Knabensopran Lewandowskis und machte ihn zu seinem musikalischen Gehilfen im Gottesdienst.

Damals – in der orthodoxen Ausprägung synagogaler Musik – waren alle Musikinstrumente aus der Synagoge verbannt. Die Liturgie wurde einzig von dem Vorbeter, zwei Helfern, einer Bass- und einer Knabensopranstimme durchgeführt. Als Bezahlung ermöglichte die Gemeinde Louis den Lebensunterhalt und den Besuch eines Gymnasiums. Von einem seiner Lehrer in die Familie Mendelssohn eingeführt, lernte Lewandowski viele wichtige Künstler jener Zeit kennen, die durch Konzerte, Gespräche und Förderung seinen weiteren künstlerischen Werdegang beeinflussten. Louis erhielt Violinen-und Klavierunterricht und durfte schließlich als erster Jude an der Berliner Akademie der Künste studieren. Dort komponierte er mit großem Erfolg weltliche Musik.

Ein vierjähriges Nervenleiden zwang ihn zum Abbruch seiner Studien, bewirkte aber auch die Rückbesinnung auf seine Wurzeln. So entstand sein jahrelanges, erfolgreiches Streben beide musikalischen Traditionen miteinander zu verknüpfen. Als einer der Ersten verband er mit seinen Kompositionen Synagogalgesang mit der modernen europäischen Musikentwicklung.

Louis Lewandowski (1821 – 1894)

1840 wurde Louis Lewandowski Chordirigent der jüdischen Gemeinde und 1865 zum Königlichen Musikdirektor ernannt. 1890 ehrte die Königliche Akademie der Künste zu Berlin ihn als Professor der Musik.

Lewandowski starb am 3. Februar 1894. Sein Grab befindet sich in der Ehrenreihe auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee.

Quelle: Nemtzov/Simon: Louis Lewandowski. Jüdische Miniaturen Bd. 114, Berlin 2011

Liebe macht das Lied unsterblich!

Jascha Nemtsov | Hermann Simon
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