Grussworte

Die Grußworte von Dr. Gideon Joffe – Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Michael Müller, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin und Dr. Dietmar Woidke – Ministerpräsident des Landes Brandenburg. Allen dreien möchte das Louis Lewandowski Festival ganz besonderes für die Unterstützung in den letzten Jahren danken.

Grusswort Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin

 Michael Müller Regierender Bürgermeister von Berlin
Foto: Lena Giovanazzi

Das Louis-Lewandowski-Festival findet nun bereits zum zehnten Mal statt. Ich freue mich sehr, dass wir dieses Jubiläum begehen können und der Zauber synagogaler Musik einem breiten Publikum präsentiert wird. Auch wenn viele Menschen aufgrund der Corona-Pandemie das Festival 2020 von ihren Wohnzimmern aus verfolgen, werden sie den Musikerinnen und Musikern und Chören gespannt lauschen.
Dieses einzigartige und besondere Musikfestival ist ein großer Gewinn für unsere Stadt. Es bietet spannende Zugänge zu jüdischer Kultur und zu einer Musik, die sowohl Kenner als auch neues Publikum zu begeistern weiß.
Ein Besuch der Konzerte ist in diesem Jahr bedauerlicherweise nur sehr eingeschränkt möglich. Durch die Online-Übertragung ergibt sich aber auch die Möglichkeit, ein größeres Publikum zu erreichen. Ich wünsche mir, dass dadurch noch mehr Menschen die synagogale Musik und die Traditionen, die damit einhergehen, kennen und schätzen lernen.
Ich möchte mich bei allen Beteiligten, beim Verein der Freunde und Förderer des Synagogal Ensembles Berlin, bei allen Partnern und Sponsoren und bei allen Gästen und Freunden des Festivals herzlich bedanken. Gemeinsam tragen Sie viel dazu bei, dass wir diese schwierige Zeit in Berlin meistern, und dass wir uns auch in Zukunft an außergewöhnlichen Kulturereignissen wie dem Louis-Lewandowski-Festival erfreuen können.
Allen Gästen und Zuhörern zu Hause wünsche ich viel Freude an den Konzerten des Louis-Lewandowski-Festivals 2020.

Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde jüdischer Chormusik,

ich begrüße Sie sehr herzlich zum 10. Louis Lewandowski Festival. Die renommierte Veranstaltung steht in diesem Jahr unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass für den Verein der Freunde und Förderer des Synagogal Ensembles Berlin eine Absage der Konzertreihe mit jüdischer Chormusik nicht in Frage kam. Allerdings kann sie – und das sagt der diesjährige Titel „Limited Edition“ treffend – leider nur in reduzierter Form stattfinden. Mit weniger Künstlerinnen und Künstlern und mit weniger Konzerten.

Dennoch wird auch das 10. Festival den Reichtum jüdischer Musik gut darstellen. Zumal die Konzerte auf jeden Fall auch gestreamt werden. So können viele Festivalfans teilhaben an dieser ganz besonderen Musikkultur, die ich aus vielfältigen Gründen sehr schätze.

Dass Veranstaltungen wie das Louis Lewandowski Festival durchgeführt werden, und sei es digital, ist gerade in diesen Krisentagen ein wichtiges musikalisches Zeichen. Es ist eine willkommene wie klangvolle Unterbrechung einer weltweit schweren Belastung für uns Menschen. So verlernen wir das Genießen nicht. So bleiben uns die schönen Dinge des Lebens – wenn auch in reduzierter Weise – erhalten. Das tut so gut! Ich empfinde es überdies als sehr solidarisch gegenüber ihrer Fangemeinde, dass die Künstlerinnen und Künstler überhaupt auftreten. Einen herzlichen Dank dafür!

Das diesjährige Louis Lewandowski Festival setzt aber auch in anderer Richtung ein tönendes Zeichen: Jüdisches Leben gehört zu Deutschland! Dies ist eine Selbstverständlichkeit. Doch haben Jüdinnen und Juden nach zahlreichen, auch gewalttätigen, Übergriffen wieder Angst. Am Jahrestag der Reichspogromnacht wurde in Bochum eine Ausstellung über jüdische Sportgrößen zerstört.

Ich bin bestürzt über einen bedrohlichen und gefährlichen Antisemitismus in unserem Land, Jahrzehnte nach der Shoah mit Millionen ermordeter Juden. Es ist weiterhin und mehr denn je unser Auftrag und unsere bleibende Verpflichtung, gegen Antisemitismus und Rassismus vorzugehen.

Ich wünsche Ihnen wunderschöne Konzerte im Rahmen des 10. Louis Lewandowski Festivals. Ich bin sicher, auch eine „Limited Edition“ kann viel Freude machen. Unlimited viel Freude!

Dr. Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

Dr.-Gideon-Joffe, Vorstandsvorsitzender-der-Juedischen-Gemeinde-zu-BerlinLiebe Besucher und Besucherinnen,

mit unserer Gemeinde freue ich mich ganz besonders, Sie als Besucher des 10. Louis Lewandowski Festivals, trotz der Corona bedingten Maßnahmen, zu begrüßen. In einer Zeit, in der man seine Verwandten, seine Freunde und Bekannten nicht wie gewohnt treffen und Gemeinschaft leben kann, ist das Louis Lewandowski Festival gleichermaßen sozial wie kulturell besonders wichtig. Das Festival ist ein kleines Licht, um das wir uns, egal welcher Religion oder Herkunft, versammeln können – wenn auch zum größten Teil in diesem Jahr nur virtuell.
Seit nun 10 Jahren verbindet das Louis Lewandowski Festival die Menschen durch Musik, es vermittelt Wissen, macht den jüdischen Gottesdienst erlebbar und widerlegt Vorurteile. Seit 10 Jahren berührt uns die Musik von Komponisten aus vielen Epochen, vorgetragen von über 40 Chören und Ensembles aus aller Welt. Und so möchte ich mich an dieser Stelle von Herzen nicht nur bei den Machern des Festivals, sondern auch bei den Chören für Ihre Auftritte in Berlin bedanken. Sie alle tragen zusammen dazu bei, dieses Festival zu einem Mosaikstein eines selbstverständlichen jüdischen Lebens in unserer Hauptstadt zu machen.
Ich wünsche dem Festival weitere zehn erfolgreiche Jahre und uns allen ein friedliches und musikalisches Miteinander sowie gutes Gelingen. Bleiben sie gesund.