Kantor Yair Zabari

Der Kantor, Musiker, Sänger, Schlagzeuger und Perkussionist Yair Tzabari (47Jahre) ist ein Multitalent und einer der angesehensten und faszinierendsten Musiker der jemenitischen Gemeinde in Israel.

Er tritt mit verschiedenen Ensembles in Israel und auf der ganzen Welt auf und spielt die unterschiedlichsten Musikstile. Yair wurde in eine jüdische Familie hineingeboren, die 1949 aus dem Jemen nach Israel einwanderte.

Die Suche nach seinen Wurzeln weckte in ihm den Wunsch, das Oud-Spiel zu erlernen und Lieder der großen jüdisch-jemenitischen Dichter wie Rabbi Sshalom Schabazi (1619-ca.1720)aufzuführen.  Seit seinem 13. Lebensjahr diente Yair als Kantor in einer Synagoge, und heute bereitet er Bar-Mizwa-Jungen darauf vor, nach jemenitischer Tradition aus der Tora zu lesen.

Die Sehnsucht nach der Heimat des Vaters, den Geschichten über das Leben im Jemen, dem Gebet in der jemenitischen Tradition, sowie ihrer Poesie war immer gegenwärtig.

Die jemenitischen Juden sind eine der isoliertesten, am häufigsten vergessenen und ursprünglichsten Gemeinschaften des jüdischen Volkes. Diese lebendige jüdische Gemeinde lebte bis Mitte des 20. Jahrhunderts im Jemen, als fast alle Juden aufgrund von Pogromen flohen und sich in Israel niederließen. Zwischen 1949 und 1950 wurden die rund 50.000 übriggebliebenen Juden durch Israel freigekauft und mit einer Luftbrücke von Aden nach Israel gebracht.

Jemenitische jüdische Traditionen behaupten, dass die jüdische Ansiedlung im Jemen bis in biblische Zeiten König Salomos zurückreicht.

Die jemenitischen Juden haben ein genau definiertes Gesangsarrangement bewahrt, das die eigentliche poetische Schöpfung umfasst und auch eine Gesangs- und Tanzdarbietung beinhaltet, die von Trommeln auf einer leeren Blechdose (tankah) oder einer Kupferplatte begleitet wird.

Diese Lieder der jemenitischen Juden lassen sich in Männer- und Frauenlieder unterteilen. Die Männerlieder werden in der Regel auf Hebräisch gesungen, die Frauenlieder dagegen immer auf Arabisch. Die Männerlieder stammen hauptsächlich aus dem Diwan, einem religiösen Gedichtbuch, das hauptsächlich von dem berühmten Rabbi Schalom Schabazi im siebzehnten Jahrhundert verfasst wurde.