Grusswort Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde jüdischer Chormusik, als Schirmherr begrüße ich Sie sehr herzlich zum 9. Louis Lewandowski Festival, das wie jedes Jahr eindrucksvoll den Reichtum jüdischer Musik präsentiert. Das renommierte Festival der jüdischen Chormusik ist in diesem Jahr dem musikalischen Leben der jüdischen Gemeinden Süddeutschlands gewidmet. Chöre aus den USA, Israel, Serbien und Deutschland erinnern an eine ganz besondere Musikkultur.

Das diesjährige Louis Lewandowski Festival fällt in eine schwierige Zeit. Gerade deshalb ist es so wichtig wie viel- leicht selten zuvor. In Halle sind zwei Menschen kaltblütig getötet worden. Und es fehlte nicht viel, dass der bewaffnete Angriff eines Rechtsextremen auf die Synagoge zahlreiche Todesopfer unter den Gläubigen gefordert hätte. Juden in Deutschland haben wieder Angst. Jahrzehnte nach der Shoah mit Millionen ermordeter Juden kommt es vermehrt zu gewalttätigen Übergriffen auf die jüdische Bevölkerung. Ich bin bestürzt über diesen bedrohlichen und gefährlichen Antisemitismus in unserem Land.
In dieser Situation sendet das Louis Lewandowski Festival ein ganz wichtiges, musikalisches Signal aus: jüdisches Leben gehört ganz selbstverständlich zu Deutschland! Dass Juden wieder Vertrauen zu Deutschland und den Deutschen gewonnen haben, ist nach den NS-Verbrechen wie ein Geschenk!
Daraus ergeben sich Auftrag und bleibende Verpflichtung, gegen Antisemitismus und Rassismus ein-zuschreiten.
Ich wünsche Ihnen schöne Konzerte im Rahmen des diesjährigen Louis Lewandowski Festivals. Möge damit von Potsdam und Berlin ein starkes klangliches Zeichen für einen friedlichen Umgang und ein gutes Miteinander ausgehen.

Dr. Dietmar Woidke
Ministerpräsident des Landes Brandenburg