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Dr. Gideon Joffe, Vorsitzender
der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

Louis Lewandowski hat in Berlin gelebt und gearbeitet. Als Musikdirektor der neuen Synagoge in der Oranienburger Straße war er eine prägende Gestalt seiner Zeit.

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Sein Wirken als wesentlicher Reformator für Kantorenmusik und Orgel war Ausdruck der wachsenden Integration der Juden in Deutschland. 1933 gab es allein in Berlin bereits 12 Synagogen mit Orgeln als wesentlichem Element des Gottesdienstes. Eine der klaren Folgen der Shoa ist, dass dies heute anders ist. Das deutsche Judentum ist vertrieben und ermordet worden. Die wenigen Überlebenden, die zurückgekehrt sind, haben diese Tradition nach 1945 nur vereinzelt fortgeführt. Dazu gehörte der unvergleichliche Kantor Estrongo Nachama. In der Synagoge Pestalozzistraße begann er schon 1947 damit, am Schabbat und an Feiertagen zur Musik Lewandowskis von der Orgel begleitet zu singen. Dies wird von seinen Nachfolgern bis heute fortgeführt. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Festivals, die Bedeutung und das Werk dieses Komponisten einer großen Zuhörerschaft, auch über die jüdische Gemeinschaft hinaus, zugänglich zu machen. Ursprünglich in Deutschland entstanden ist es von hier aus in alle Welt weitergetragen worden. Es freut mich daher sehr, dass dieses Jahr die Zahl der angemeldeten Chöre jede Erwartung übertroffen hat. Ich wünsche den Veranstaltern viel Erfolg dabei, Lewandowskis Werk als Kulturgut Europas bekannter zu machen und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gutes Gelingen.

Dr. Gideon Joffe