die vom Wechselspiel zwischen Kantor, Chor und Orgel geprägt war. Lewandowskis Kompositionen spiegelten das neu erwachte Selbstbewusstsein der deutschen Juden im 19. Jahrhundert wider und trugen zur Verbreitung und zur wachsenden Popularität jüdischer liturgischer Musik weltweit bei – auch jenseits der Grenzen religiöser Strömungen.
Mit der Vernichtung des deutschen Judentums während der Schoa verschwand auch der liberale Chor-Orgel-Gottesdienst. In der Synagoge Pestalozzistraße in Berlin konnte diese Tradition weitergeführt werden. So begann Kantor Estrongo Nachama bereits 1947, die Musik Lewandowskis am Sabbat und an Feiertagen von der Orgel begleitet zu singen. Diese Tradition wird vom Synagogal Ensemble Berlin bis heute fortgeführt.
Um dieses Kulturgut bekannter zu machen, entstand vor sechs Jahren das Louis Lewandowski Festival. Seitdem kennen und schätzen auch Zuhörer über die jüdische Gemeinschaft hinaus die Bedeutung und das Werk dieses Komponisten. Ich freue mich sehr, dass auch in diesem Jahr wieder so viele Musiker aus verschiedenen Orten in der Welt zu uns gekommen sind, um Lewandowskis Schaffen mit Leben zu erfüllen. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünsche ich viel Freude und gutes Gelingen.
Dr. Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin